Feuerwehr

Schwarzenbek

Amtswehrübung

Samstag, 08.11.2008 12:55 von Jan Piossek

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Auf dem „Buschberghof“, einem abgelegenen Bauernhof, wohnen und arbeiten nahe Fuhlenhagen zwölf kranke oder behinderte Bewohner und ihre Betreuer samt Familien. Insgesamt etwa 25 Menschen. Grund genug für die Feuerwehr, bei einer Einsatzübung den Notfall zu proben, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Am Sonnabend um 9.30 Uhr begann die Übung, an der neben Feuerwehrleuten aus Fuhlenhagen, Elmenhorst, Mühlenrade, Kankelau, Groß Pampau, Grabau, Sahms, Schretstaken und Schwarzenbek auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des Rettungsdienstes teilnahm.

Die FF Schwarzenbek war über einen Melderalarm der Schleife 6 mit dem Löschgruppenfahrzeug (LF) 20/16, der Drehleiter (DLK) 23-12 sowie dem Mehrzweckfahrzeug (MZF) in die Übung eingebunden. Zugführer Karsten Lünse fungierte dabei als Abschnittsleiter.
„Wir wollen vor allem eine Objektkunde erlangen, aber auch testen, wie es hier mit den Möglichkeiten zur Menschenrettung und zur Löschwasserversorgung steht“, sagte Amtswehrführer Wolf-Dieter Abel aus Kollow. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Thomas Kulp aus Havekost und Ina Pflugmacher vom Amt Schwarzenbek-Land überwachte er den Übungsverlauf. Bei einer Begehung wurde die Übung mit den Verantwortlichen des „Buschberghof“, der Feuerwehrführung und der Amtsverwaltung verabredet. Die Bewohner bewirtschaften unter der Regie von Landwirt Karsten Hildebrand den Hof mit Ackerbau und Viehzucht, zu dem auch eine eigene Käserei und eine Bäckerei gehören.

Seit 1970 ist der „Buschberghof“ auf einer Anhöhe nördlich von Fuhlenhagen eine anerkannte Einrichtung zur Betreuung von Menschen mit seelischen oder psychischen Erkrankungen sowie Behinderungen.

Während der groß angelegten Einsatzübung am Sonnabend zeigte sich, dass die Feuerwehr im Notfall mit großem Personalaufwand anrücken muss. Löschwasser gibt es aus zwei Zisternen, die nicht allzu viel Vorrat bieten. Nachschub müsste im Brandfall aus einem 1000 Meter entfernten Hydranten oder von einem 640 Meter entfernten Teich gepumpt werden. „Da brauchen wir mehrere Fahrzeuge mit Pumpen, um das Wasser die lange Strecke fördern zu können. Der Personal- und Zeitansatz dafür ist enorm“, erklärte Thomas Kulp. Ebenso schwierig ist es, das Wohngebäude zu durchsuchen. Kulp: „Das Haus hat wohl keinen einzigen rechten Winkel, was die Orientierung unglaublich schwer macht.“ Auch hier sind viele Feuerwehrleute nötig, um möglicherweise vermisste Bewohner retten zu können. Zudem: Die Drehleiter der Feuerwehr kann nur an einer Gebäudeseite als Rettungsweg in Stellung gebracht werden. „Notfalls müsste man hier Bäume fällen“, so Kulp.

„Bis auf Kleinigkeiten hat die Übung gut funktioniert, unsere schon während der Begehung im Vorwege erkannten Schwächen haben sich bestätigt“, bilanzierte Amtswehrführer Abel. Unisono kündigten er, Kulp und Pflugmacher an, die Übung auszuwerten um Verbesserungsvorschläge machen zu können. Zudem sollen auch in den anderen Amtsgemeinden die besonderen Objekte verstärkt sicherheitstechnisch analysiert werden. „Hier bei uns zeigt sich ja, wie schwierig es auf der schmalen Zufahrt ist, wenn sich Fahrzeuge begegnen, oder wie hier auf dem Hof die ganzen Einsatzwagen überhaupt unterzubringen sind“, staunte Landwirt Hildebrandt. Er und seine Mitbewohner wollen sich künftig selbst fortbilden, etwa im Umgang mit dem Feuerlöscher.

 

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